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Der Murgese ist benannt nach seinem Ursprungsgebiet der Murge – ein Hochplateau, dass sich nördlich von Bari im Landesinneren erhebt und in Höhe Brindisi in den Salento abfällt.

Die Rassegeschichte ist zurückzuführen auf den im 12. Jahrhundert lebenden Stauferkaisers Friedrich II, ein Mann mit großer Leidenschaft für Pferde. Er gründete bei Bari drei Gestüte in denen er auf Grundlage von Neapolitanern, Berbern und Pferde mit spanischen Einflüssen die ersten Murgesen züchtete. Tatsächlich gelten die Murgesen durch ihre Nähe und Ihren „Zuchtvater“ als die reinsten Nachfolger der zwischenzeitlich ausgestorbenen Neapolitaner.

Im Murgesen sind die wertvollen Eigenschaften der barocken Neapolitaner zu finden, zusätzlich ist diese Rasse durch ihren Aufwuchs in den kargen und trockenen Landschaften der Murge trittsicher und gewandt auf felsigen und unwegsamen Gelände.

Der Murgese ist meist schwarz, je nach Jahrgang findet man zwischen 2 und 5% die „Testa di Moro“ – Mohrenköpfe. Deren Mantel besteht aus grauem Fellkleid, schwarzem Kopf und Beine, sowie schwarzem Behang.

Die Rasse ist robust und lebt im Herdengefüge draußen. Sie kennen kalte Winter ebenso wie heiße Sommer und kommen gut mit den klimatischen Bedingungen zurecht. Zusätzlich beschert ihnen ihre Landschaft harte und stabile Hufe.

Die einst in den 20iger Jahren hauptsächliche landwirtschaftliche Verwendung der Murgesen wandelte sich in den letzten zwei Jahrzehnten sehr stark. Man entdeckte wieder vermehrt ihre vielseitigen Reiteigenschaften und so wurde aus dem zwischengeschichtlichen schweren Pferd mehr und mehr der heutige mittelschwere Urtyp, so wie man es in den alten Geschichtsbüchern finden kann.

Mit ihrer Größe decken sie beinahe jeden Reiter ab.

Die Rassestandards sehen für Hengste eine Größe von 155-170 vor, für Stuten 150-164.

Zum Murgesen gehört ebenfalls oft ein leichter Ramskopf, die Ohren erinnern an „Teufelsohren“, was jedoch nicht ihren Charakter wiederspiegelt. Außerdem ist ein hoch aufgesetzer muskulöser Hals mit reichlichem Behang eine breite Brust, ein kurzer Rücken und stabile Gliedmaßen das typische Merkmal der schwarzen Italiener. Da der Murgese für viele Zwecke dienlich ist, findet man innerhalb der Standards trotzdem sehr unterschiedliche Pferde.

Viel Wert wird auch auf den Charakter gelegt: sie sind aufgeschlossen, lebhaft und trotzdem ausgeglichen, dem Menschen sehr zugewandt. All diese Eigenschaften führen dazu, dass man im Murgesen einen wundervollen Pferdepartner findet, der leicht auszubilden ist. Mittlerweile findet man außer im traditionellen Kutschbetrieb, der bis vor kurzem noch vermehrt im Zuchtgebiet anzutreffen war, viele zuverlässige Familien- und Freizeitpferde. Aber auch im großen Sport machen sie eine gute Figur – auf nationaler Ebene konnte diese Rasse in den letzten zwei Saisonen vermehrt punkten – oder auch auf dem ganz großen Parkett – dem GrandPrix. Hier finden wir den bekannten Mohrenkopfhengst „Caletto“ mit seiner Reiterin Jolanda Adelaar.

Die heutige Zucht basiert auf drei Hengstlinien, wobei innerhalb der Linien kaum in bezug auf Exterieur und Interieur unterschieden wird. Bei einer ungefähren Anzahl von 6.000 registrierten Murgesen ist man noch in der Erhaltungszucht tätig. Die Ergebnisse der präzisen Auswahl werden jedes Jahr im Dezember der Körkomission in Form von 30 Monate alten Equiden vorgestellt.

Dank des unermüdlichen Einsatzes der leidenschaftlichen Züchter aus Apulien und der großen Vielseitigkeit dieser Pferde, dürfen wir heute mit dem Murgesen eine Rasse in Händen halten, die sich mittlerweile bis über die Landesgrenzen hinaus mehr und mehr der Beliebtheit erfreut.