Tanja Huber-Schurkus
Pferde, die definitiv mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt haben.
“Ich freue mich sehr über das Interesse an dieser tollen und einzigartigen Rasse und über den Erfolg dieser Arbeit, die ich mit diesen Pferden jeden Tag verrichten darf.”
Vom kleinen Pferdemädchen zur offiziellen Ansprechpartnerin des Murgesenverbandes
Wie viele Mädchen bin ich mit der Pferdeliebe groß geworden und durch den kleinen Bauernhof, den meine Eltern betrieben haben, konnten sie mir als 12-jährige den großen Wunsch eines eigenen Pferdes ermöglichen – ein kleiner 6 Monate alter Haflingerhengst zog bei uns ein und alles was ich so kannte und konnte floß in die Ausbildung und Erziehung meines blonden Begleiters ein – vom einfahren an einem kleinen Gig bis hin zum Einreiten – 80% war meine eigene Arbeit. Das ging ein paar Jahre sehr gut, bis sich die äußeren Umstände unseres Hofes änderten und meine Eltern einen schweren Entschluss gefasst haben – alle Tiere inklusive meines Pferdes abzugeben.
17 Jahre lang wollte ich danach nichts mehr mit Pferden zu tun haben, bis ich selbst Mama einer Tochter wurde und offensichtlich ist Pferdeliebe vererbbar. Durch meine ältere Tochter kam ich wieder zurück zu den Pferden und ich gestehe – ich habe es schwer vermisst. Ich lernte neu, ich lernte viel und beinahe am wichtigsten, in 17 Jahren hat sich das Wissen über diese wunderbaren Geschöpfe so sehr zum Positiven verändert – ich lernte sanfter, mehr auf mein Bauchgefühl hörend.
Die Murgesen entdeckte ich 2014 durch Zufall in der Zeitschrift „Wendy“ meiner Tochter. Ein großes schwarzes Pferd, das sofort ins Auge stach. Aber es gab kaum Informationen über diese Rasse, schon gar nicht in Deutschland. 2017 flog ich dann in Empfehlung nach Bari, wurde 2 Tage durch die Landschaft der Murge begleitet, durfte Züchter kennenlernen, gewann einen ersten Eindruck dieser Rasse und war gelinde gesagt, diesen schwarzen Pferden auf Gedei und Verderb verfallen. EINEN Murgesen wollte ich damals kaufen und mitnehmen, 3 wurden es – darunter „T.F. Callisto Italo“ und „T.F. Callisto Lamberto“ – nicht mehr wegzudenkende Mitglieder der Familie. Aufgrund des damaligen Besuchs und den freundschaftlichen Kontakt mit den Verbandsvorständen Leonardo Fusillo und Oronzo Marangi war die Idee eines Versuchs für eine Zusammenarbeit gelegt. Diese „Idee“ hat sich innerhalb der letzten Jahre zu einer sehr engen und professionellen Zusammenarbeit entwickelt, es sind aktuell rund 100 Murgesen, die auf Grundlage dieser Arbeit in neue Hände gelegt werden konnten, jeder passend zu seinem neuen Menschen oder neuen Familie.
Ich freue mich sehr über das Interesse an dieser tollen und einzigartigen Rasse und über den Erfolg dieser Arbeit, die ich mit diesen Pferden jeden Tag verrichten darf.
Pferde, die definitiv mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt haben.
Meine Tochter Josefina
… mit ihrer Stute Manila
Manila kam die 2018 als Verkaufspferd zur Messe “Eurocheval” nach Offenburg. Die zwei waren sofort unzertrennlich und Manila ist seitdem ebenfalls fester Bestandteil der Familie, wie die anderen aktuell 7 Murgesen.